Vertrauen

Hast du Vertrauen? Kennst du dich so gut in deinen Schatten und in deinem Licht, deinen Schwächen und Stärken, dass du zu dir selber Vertrauen hast, also Selbstvertrauen? Und aus diesem Selbstvertrauen ein Vertrauen in die Kraft, rps. In die Vorsehung Gottes oder einfach ins Schick-Sal?

Wahrscheinlich nicht; die wenigsten leben im Vertrauen darauf, dass es richtig ist, so wie es ist. Die wenigsten von uns durften im Urvertrauen aufwachsen, dass ich so wie ich bin, richtig bin. Es ist ja auch unglaublich schwierig für Eltern, ihr Kind in seinem Wesen wirklich „wahrzunehmen“. Sie sind ja auch geprägt von ihren Eltern, von der Gesellschaft, in der sie aufwuchsen. Sie vertreten Werte, die ihnen mitgegeben wurden und die sie an ihre eigenen Kinder weitergeben, meist ohne sie je zu hinterfragen.

Aus diesem Nicht-Vertrauen heraus sind wir gezwungen zu kontrollieren, und zwar alles, was immer möglich, sich abzusichern, wo immer möglich. Da sich die meisten Menschen selbst nicht kennen, vor allem ihre verdrängten dunklen Wesensanteile, beobachten sie mit Argwohn ihre Mitmenschen, ob diese etwas Schlechtes gegen sie im Schilde führen. Entweder sind sie dann gezwungen, sich zu schützen oder gehen direkt auf Angriff.

Ja gäbe es denn eine Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Wie wäre es, wenn man entspannt und ohne Misstrauen leben könnte?

Ich glaube, es sind immer wir selber, die wir unsere Welt kommentieren. Wenn auch für viele die Startrampe ins Leben nicht optimal war, so haben wir doch immer die Möglichkeit, ehrlich und konsequent unseren Selbsterkenntnisprozess voranzutreiben. Indem ich in MIR um die dunklen Gefühle wie Neid, Missgunst, Rachegefühle, Gier, Eifersucht, Minderwert, Wut weiss, muss ich sie nicht mehr im andern bekämpfen. Die Welt erscheint mir just in jenem Moment bedrohlich, wenn ich diese Gefühle in mir verdränge oder sogar meine, diese nicht zu haben, ja dann werde ich sie im Aussen finden und Angst haben vor allerlei Bedrohung…